Das Künstlerteam, bestehend aus Musikern, Tänzern, Schauspielern, Akrobatikkünstlern unterstützt von den Klassenlehrerinnen und einem Team aus Schulsozialpädagogen arbeitete in 11 Tagen beständig an der Thematik „Rollenklischees“. Die Gruppe reflektierte gemeinsam mit den Jugendlichen ihre Rollenbilder, hinterfragten sie und  klärten auf. Dies geschah sowohl in Einzelgesprächen, in Kleingruppen, geschlechter-
getrennt oder -gemischt, als auch in der Großgruppe. Auch bei der Frage, wer sich in der Pause um das Essen kümmert, den Abwasch macht usw. hörte man oft, besonders von männlichen Jugendlichen, „Bei uns müssen das immer die Frauen machen“, oder „Das ist Frauenarbeit“, „Abwasch machen? Das musste ich noch nie!“.

Hier hieß es die Rollenbilder zu reflektieren, zu erklären, erläutern und dafür zu sensibilisieren, dass eine Gemeinschaft nur dann funktioniert, wenn jede/r seinen / ihren (sozialen)  Beitrag leistet und das ganz unabhängig von übernommenen (kulturellen) Rollenbildern. Immer wieder tauchten Sichtweisen, Einstellungen zu Männer- und Frauenrollen auf, besonders in Bezug auf Partnerschaft, Sexualität und dem Thema der Berufswahl.
Das künstlerische Arbeiten mit den Jugendlichen bot vielfältige Möglichkeiten, die Thematik der Rollenklischees in den Blick zu nehmen, sei es im Tanz, im Gesang oder ganz konkret in Theaterszenen. Oft entstanden Diskussionen, die so nicht eingeplant waren und zur Grundlage für den weiteren Prozessverlauf wurden. Auch das Bühnenbild wurde mit den Jugendlichen und einem Graffiti-Künstler gemeinsam gestaltet. Das Theater-Tanz-Akrobatik-Musik-Projekt wurde unter dem Titel „Never alone - egal wie - Sei du selbst!“ zweimal in der Kubus³ Projektwerkstatt aufgeführt.